Finanzielle Bildung ist in Deutschland lange vernachlässigt worden – mit spürbaren Folgen. Viele Bürger verfügen über zu wenig Wissen in Bereichen wie Geldanlage, Kreditverträge, Altersvorsorge oder Inflation. Das führt zu Fehlentscheidungen, Schuldenfallen und mangelnder Vorsorge.
Besonders junge Menschen verlassen die Schule oft ohne grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Geld. Dabei ist finanzielle Kompetenz eine zentrale Lebensfähigkeit – vergleichbar mit Lesen oder Schreiben. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und zunehmender Komplexität auf den Finanzmärkten ist das Defizit besonders problematisch.
Doch es gibt Bewegung: Schulen, Initiativen und Fintechs starten Bildungsprogramme, Apps und Workshops zur Stärkung finanzieller Kompetenz. Auch Banken bieten Schulklassen Besuche und Informationsmaterial an. Die Bundesregierung fördert Modellprojekte und diskutiert über die Einführung von Finanzunterricht als Pflichtfach.
Gleichzeitig wächst das Interesse an Themen wie ETFs, Kryptowährungen oder nachhaltiger Geldanlage. Doch ohne fundiertes Wissen bleiben viele Verbraucher anfällig für Spekulationen oder unseriöse Angebote.
Langfristig braucht es ein systematisches Konzept: Finanzbildung sollte frühzeitig beginnen, praxisnah gestaltet und regelmäßig aktualisiert werden. Nur so können Bürger souveräne finanzielle Entscheidungen treffen – und zur Stabilität des Wirtschaftssystems beitragen.